Wozu Zäune errichten, eigentlich sind die Menschen doch daran interessiert in einer Gemeinschaft zu leben. Man möchte miteinander kommunizieren, Dinge miteinander teilen und freundlich gegenüber seinen Mitmenschen sein. Doch nimmt man sich die Zeit und streift einmal durch die Straßen in denen vorrangig Einfamilienhäuser stehen, so muss man feststellen, dass so ziemlich jedes Haus eine Zaunanlage besitzt.
Wobei sich diese Zaunanlagen natürlich voneinander unterscheiden. Das eine Zaunsystem besteht aus Gittermatten, das nächste ist ein reiner Staketenzaun, dann sieht man einen reinen Kunststoffzaun, selbstverständlich erblickt man auch den allseits bekannten Maschendrahtzaun.
Muss das sein?
Wenn im Garten kleine Kinder spielen und die Gefahr besteht, dass diese vom Garten auf die Straße laufen, dann ist selbstverständlich ein Zaun Pflichtprogramm. Auch bei Hunden, die man daran hindern will die Nachbarschaft zum Frühstück zu besuchen, ist so ein Zaun, bei großen Hunden am besten sogar ein Doppelstabmattenzaun eine nützliche Sache.
Aber viele Menschen errichten auch ohne diese Hintergründe Zäune um ihr Eigenheim. Der Mensch ist so, My home is my castle, mein Heim ist meine Burg. Insbesondere der Deutsche möchte gerne kenntlich machen, dass das Gebäude hinter dem Doppelstabmattenzaun oder das Grundstück, welches sich innerhalb des Maschendrahtzauns befindet sein Eigentum ist.
Wobei es schon seltsam ist, blickt man mal in eine Neubausiedlung, die sich noch teilweise in der Bauphase befindet, zuerst gibt es dort keine Zäune. Hunde wie auch Kinder, werden irgendwie daran gehindert zu flüchten oder man arrangiert sich irgendwie. Und dann nach einer gewissen Zeit geht es los, Zaunpfosten werden eingesetzt, Zaunelemente werden gekauft, und dann ist er da der Zaun, vorbei ist es mit der Kommunikation und dem netten miteinander über alle angrenzenden Gärten hinweg.
Justitia kann ein Zaunlied singen
Alljährlich beschäftigen sich unzählige Rechtsanwälte und Gerichte mit Auseinandersetzungen von Nachbarn hinter, am und über den Zaun hinweg. Es kam sogar schon zu Kapitalverbrechen deswegen. Da sollte man sich doch einmal die Frage stellen, wo die vielgepriesene christliche Nächstenliebe geblieben ist, der Zusammenhalt und der Gemeinschaftssinn und natürlich auch die Menschlichkeit. Wäre es nicht manchmal schöner Zaunelemente durch Gartentore zu ersetzen und zu wissen, beim Nachbarn kann ich jederzeit um Hilfe bitten und er bei mir auch.